Anton Jessner

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Biographie


Fotos Studio Severin Wurnig

Geboren 1967 in Spittal an der Drau, lebt und arbeitet Jessner heute in Wien.

Jessner studierte in den 80er und 90er Jahren Informatik und Wissenschaftstheorie
an der Johannes Kepler Universität Linz und Wien. Daneben beschäftigte sich
Jessner intensiv mit der Philosophie. Er betrieb Grundlagenforschung in künstlicher
Intelligenz und Systemtheorie - von den folgenden zentralen Fragen motiviert: Was
unterscheidet den Menschen von der Maschine? Wo liegen die Grenzen der
Algorithmisierbarkeit? Die Abstraktion zur Komplexitätsreduktion und Welterfassung
und Weltauffassung mit der dafür notwendigen Kreativität waren für Jessner von
besonderen Interesse und Gegenstand. Diese Auseinandersetzung führte ihn in
weiterer Folge zur einer Beschäftigung mit der Reproduktion von Realität durch
Wirklichkeit.

Als selbstständiger Informatiker hat er die Notwendigkeit und das Potential des
“Wirs” erkannt und eine Ausbildung zum Gruppendynamiker – mit dem Schwerpunkt
Organisationsentwicklung – von 2002 bis 2008 beim ÖAGG absolviert. Eine
produktive Befreiung, die seine Kreativität förderte und ihm ermöglichte, zentrale
Fragen der künstlichen Intelligenz für ihn neu zu definieren. Nach dem Motto vom
Künstlichen zum Künstlerischen wandte er sich der Kunst zu. 2006 hat Jessner die
Klasse der Aktionsmalerei von Prof. Hermann Nitsch in der internationalen
Sommerakademie in Halbenrain besucht. Ein zentrale Zeit und impulsgebend für
seine künstlerische Entwicklung.

Darüber hinaus nahm Jessner Privatunterricht bei Hermann Nitsch ("Kathetrale der Farben")
und assistierteihm bei Malaktionen. Doch nicht nur Nitsch ist für ihn ein Einfluss:
er arbeitete auch mit Markus Lüpertz (Malerei und "Lebensphilosphie"),
Reinhold Braun (Malerei), nahm Unterricht bei Hubert Scheibl (Malerei)
und Gisela Schmeer (Resonanzbildmethode) und besuchte Zeichenunterricht
an der Universität für Angewandte Kunst in Wien.

Seit 2008 betreibt er sein eigenes Atelier in der Märzstrasse 7 in Wien.!
Jessner nahm an zahlreiche Ausstellungen und Performances im In- und Ausland
u.a. im Künstlerhaus Wien, Wienerwaldmuseum, AIC Gallery, NÖ Landesmuseum,
Wiener Rathaus, Cannes Lions teil.

Werk

Wie lassen sich also die Studien der Informatik mit der Kunst verknüpfen? Wie
funktioniert ein Zugang von künstlicher Intelligenz zum Künstlerischen? Anton
Jessner versucht zwei zunächst konträr erscheinende Gebiete in seiner Kunst
miteinander zu verknüpfen. Ausgehend von der Frage nach der Darstellbarkeit der
Wirklichkeit sucht er nach Antworten mithilfe philosophischer Ansätze sowie der
strukturellen Logik und Wissenschaftstheorie der Informatik. Jessner versteht seine
Kunstsprache als eine Weiterentwicklung der Aktionsmalerei: Gefühle als Dispositiv
der Realität werden mittels der Aktion auf die Leinwand übertragen und austariert –
dadurch wird dem betrachtenden Subjekt der Zugang zum Unbewussten des
Künstlers und zur eigenen Realität möglich.

Ineinanderfließende Farben und die Inszenierung des flüssigen Zustandes der Farbe
prägen seine Werke ebenso wie Farbspritzer und breite Pinselstriche, abgelöst von
Zerreisproben und Reissproben, sowohl mit Material als auch auf die Frage nach der
Beantwortung des Schönen. „Was darf sein, was kann sein und was soll sein, wie
viel fordert der Rezipient vom Künstler und wie viel der Künstler vom Künstler“
gehen als Fragen in seine neuesten Arbeiten ein. Er will dabei keine Antworten
geben, sondern den Betrachter/die Betrachterin sich dazu ermutigen sich selbst
Fragen zu stellen die sie sich selbst beantworten können. Der neurobiologische
Ansatz, dass das Gehirn im Singulär genau genommen nicht vorkommt, dass es ein
soziales Produkt ist und dass es durch Beziehungserfahrungen mit anderen
Menschen immer wieder neu geformt und strukturiert wird, hilft ihm in seinem
Fragestellungen und Ausformungen.

Du hast den Sinn der Aktionsmalerei bzw. auch des Informell begriffen und auch in den Arbeiten umgesetzt.
(Walter Kainrath, 2008)

"Mit viel Vergnügen habe ich deine Homepage durchgeblättert. Bravo!
Du hast den Sinn der Aktionsmalerei wirklich verstanden.
Da ist nichts Gefälliges, da wird richtig aus dem Unbewussten - dem Unterbewussten produziert."
(Helmut Hable, 2010, www.helmuthable.com)


Mitgliedschaft

... und im Vorstand der Künstlergemeinschaft Westliches Weinviertel  


Befreundete KünstlerInnen

Helmut Hable, Andreas Stasta, Amelie Meyer, Abdelkhalek Aghzout, Erhard Bail, Margit König,
Hermann Nitsch
, Hubert Scheibl.


Copyright Anton Jessner